Schulung zur Erbringung von Unterstützungsleistungen im Alltag abgehalten
Es ist der große Wunsch der meisten älteren Menschen: So lange wie möglich in den eigenen vertrauten vier Wänden bleiben zu können und dabei gut versorgt zu sein. Der Schlüssel dazu können „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ sein. Eine wertvolle Hilfe, wenn die Betroffenen nicht pflegebedürftig sind, Haushaltsführung und Alltagserledigungen jedoch nicht mehr so leichtfallen.
Aus diesem Grund hat das Landratsamt Landshut in Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft Nürnberg kürzlich eine Schulung für Helfende zur Erbringung von Leistungen gemäß § 45a SGB XI ausgerichtet. In insgesamt 40 Unterrichtsstunden erhielten die 18 Teilnehmer aus dem Landkreis Landshut praxisnahe Tipps und Umsetzungsmöglichkeiten für die Angebote zur Unterstützung im Alltag.
Ziel der Schulung ist es, die Helfer auf das ehrenamtliche und nicht-ehrenamtliche Erbringen von Leistungen vorzubereiten, um hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen und zu begleiten sowie pflegende Angehörige zu entlasten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf psychischen und gerontopsychiatrischen Erkrankungen.
Gerade bei Pflegegrad I – und hier besteht der größte Unterstützungsbedarf – ist keine „klassische“ Behandlungspflege an sich nötig, denn die Betroffenen können sich grundsätzlich selbst versorgen. Hier kommen stattdessen diese ambulanten Unterstützungsangebote ins Spiel, die hauptamtliche Dienstleister oder ehrenamtlich tätige Einzelpersonen beispielsweise für Hauswirtschaftsleistungen oder Alltagsbegleitung erfüllen können. Dafür stellen die Pflegekassen den Betroffenen einen monatlichen Entlastungsbetrag von 125 Euro zur Verfügung.
Zwei Drittel der Fortbildungsstunden widmeten sich die Teilnehmer dem Thema „Umgang mit pflegebedürftigen und demenzkranken Menschen“. Wie gehe ich mit einem Nachbarn oder Angehörigen, der an Demenz erkrankt ist, um? Wie kann ich am besten mit ihm oder ihr kommunizieren? Welche Haltung muss der Helfer selbst einnehmen, um seiner Rolle gerecht zu werden und keine Grenzen zu überschreiten? Im Anschluss wurde die Unterstützung bei der Haushaltsführung näher beleuchtet: Darunter fallen die Hygiene und Reinigung im Privathaushalt, die Ernährung und Verpflegung sowie die Unfallverhütung.
Elisabeth Strasser, Seniorenbeauftragte des Landkreises, bedankte sich am letzten Fortbildungstag bei den Referentinnen Ilona Bürk und Bettina Mühlbauer sowie bei den Teilnehmern für ihr Engagement auf dem Feld der Alltagsbegleitung und freute sich, dass das Hilfe-Netzwerk für ältere Menschen im Landkreis wieder ein Stück dichter geworden sei. Für Januar 2024 kündigte sie aufgrund der hohen Nachfrage auf Seite der Helfenden wie der Hilfesuchenden bereits eine Wiederauflage des Schulungsangebots an.